Nordfriesland ist reich an Kraftorten. Eine Recherche in Google zeigt das. Es handelt sich dabei um geweihte Orte wie Kirchplätze, Opferstellen, Grabstätten, Hünengräber, Quellen oder Burg- und Wallanlagen. Die Tinnumburg auf Sylt ist von Bedeutung, sie ist offenbar älter als unsere Zeitrechnung.
Sylt ist mit solchen Plätzen überdurchschnittlich gesegnet. So gibt es Urlaubs- und Wandergruppen, die solche Plätze bewusst aufsuchen. Sie wollen Wirkungen erspüren oder mit Wesenheiten
oder mit Kräften Kontakt aufnehmen. Andere Besucher ohne dieses Wissen besuchen diese Plätze, weil sie anziehend sind und ihre Geschichte haben. Bekannt ist auch der 4700 Jahre
alte Denghoog in Wenningstedt nah dem Campingplatz oder die Anlage Tipkenhoog am Keitumer Watt. Mehr hier zu Micro-Abenteuer Hünentour I+II Am Rande sei erwähnt, dass ein Teil
der Kupferkanne in Kampen sich in einem ehemaligen Hügelgrab befindet. Dieses war Basis für die Flak-Stellung die im 2. Weltkrieg hier errichtet wurde.
Umrunden und Rast machen
Am besten kommt man zu Fuß aus den Tinnumer Wiesen den Wanderweg aus Richtung Dünen oder aus dem Zentrum Tinnums nah den Bahnschranken oder aus Richtung Tinnumer Campingplatz den Weg entlang. Um
die Wallanlage führt ein Holzsteg über die Feuchtzonen. Es gibt einen Rastplatz mit Bänken und Tisch. Hin und wieder wird gegrillt. Nicht umsonst findet hier jährlich auch das traditionelle
Biikebrennen statt. Viele Besucher besteigen den Wall und setzten sich oben ins hohe Wildgras. Manche genießen auch die nächtliche Ruhe hier.
In Verbindung miteinander
Alle Kraftplätze stehen miteinander in Verbindung. St. Severin in Keitum hat hier auch eine Bedeutung als Teil eines gedachten Dreieckes. Dies wird in der Literatur beschrieben. Erwähnt
sei hier das kleine Büchlein von Corinna Hübner "Sylter Geschichte in einer Stunde",
das man hier online lesen kann. Ihr Buch "Tinnum im Wandel der Zeit" geht noch einmal tiefer auf die Anlage und ihre geomantische Bedeutung ein. Es ist
online zu lesen und für Interessierte sicherlich spannend. In Kürze wird der Wall freigeschnitten, so dass die Anlage wieder erkennbar und nachvollziehbar sichtbar wird. Die Initiative
ging von Bürgern aus.
Hintergrund
Wir zitieren aus Wikipedia: "Während die Archsum-Burg zerstört wurde und die Rantum-Burg unter Dünen begraben liegt, ist die Tinnumburg die am besten erhaltene der drei Sylter Burgen. Im
Nordwesten wird sie von einem in das Wattenmeer fließenden Prielstrom, im Südosten von der flachen Marsch begrenzt. Eventuell waren der Prielstrom und der Döplem, ein neben der Burg gelegener
See, in der Wikingerzeit schiffbar, so dass die Burg einen Zugang zum Meer hatte. Im Osten war die Burg durch eine Landbrücke mit der Geest verbunden.
Die Burg wurde etwa um Christi Geburt erbaut. Der Ringwall hat einen Durchmesser von 120 Metern. Der Wall ist bis zu sieben Meter hoch und hat einen Umfang von rund 440 Metern. Die Basis der Burg liegt etwa zwei Meter über NN. Vor der Marscheindeichung 1938 ragte die Burg bei Sturmfluten inselartig aus dem Wasser. Die Burg hatte mindestens zwei Tore (im Osten und Süden). Vielleicht hatte sie ein drittes Tor im Westen, das auf ein kleines, am Döplem gelegenes Plateau führte. Grabungen in den Jahren 1870, 1948 und 1976 erbrachten den Beweis, dass die Tinnumburg zu den in der frühen römischen Kaiserzeit errichteten Rundwällen auf den nordfriesischen Inseln gehörte. Die Grabungsergebnisse ergaben, dass es sich hierbei um eine germanische Kultstätte handelte. Sie wurde, nachdem sie eine Zeit lang brach lag und vermoorte, erneut im 8. bis 10. Jahrhundert benutzt. Die Innenbebauung bestand aus Sodenwandhäusern. Aus dieser Zeit stammt auch der heute sichtbare Wall, der über dem Wall aus der Zeit um Christi Geburt errichtet wurde"
(Gelesen in Wikipedia)
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